ZLF 2008

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  • Pfaffenhofener Rinderzüchter mit Erfolg beim Bayerischen Zentrallandwirtschaftsfest


    Brückenschlag zwischen Stadt und Land"


    VorführringNach vier Jahren Pause war es heuer wieder einmal soweit. Die bayerische Tierzucht präsentierte 2008 zum 124. mal die Früchte ihrer Arbeit zu Füßen der Bavaria. Und das nicht nur vor den kritischen Augen des Fachpublikums aus Nah und Fern, sondern auch vor und für die Menschen aus Stadt und Land, die im Alltag nichts mit der Landwirtschaft zu tun haben. Jeder dritte ZLF-Besucher gehört zu dieser Gruppe von Verbrauchern und so Endkunden der Land- und Ernährungswirtschaft. Passend zum Motto des 850. Münchner Stadtjubiläums habe das ZLF Brücken gebaut zwischen Stadt und Land, sagte der Präsident des Veranstalters, Bayerischer Bauernverband Gerd Sonnleitner. Gerade die Tierschau ist neben der Landtechnik der zweitgrößte Anziehungspunkt und bestens geeignet das Image der Landwirtschaft zu fördern.

    Der Zuchtverbandfür Fleckvieh Pfaffenhofen Oberbayern e.V. war mit drei von fünf gemeldeten Kühen vertreten. Zusätzlich wurden eine Drittkalbskuh des Zuchtverbands Wertingen und ein Wartebulle der Besamungsstation Landshut aus Pfaffenhofener Zucht ausgestellt.

    Die Jungkuh „Rosa“, eine euterstarke „Landmann“-Tochter aus der Zucht von Peter Goldbrunner aus Leitersdorf/Au konnte wegen einer Fußverletzung leider nicht aufgetrieben werden. Sie glänzte mit einer hervorragenden absoluten 100-Tage-Leistung von 3.844kg bei 3,35%Fett und 3,44%Eiweiß Die Zuchtwerte lagen bei 118 und 115. Ebenfalls daheim bleiben musste die Jungkuh „Lilimai“ aus der Zucht der Familie Hans-Josef Landes aus Ammerfeld/Rennertshofen. Die absolute 100-Tage-Leistung lag bei 2.962kg mit 3,40%Fett und 3,41%Eiweiß. Die großrahmige, harmonische Kuh mit der Abstammung „Weinold“ aus  „Hoch“ hat mit einem GZW von 127 und einem Milchwert von 121 noch eine Karriere als Bullenmutter vor sich. Leider hat sie sich kurz vor dem ZLF eine Hauterkrankung zugezogen. So konnte das unerwartet hohe Kontingent von vier Ausstellungskühen aus unserem Zuchtverbandsgebiet leider nicht ausgeschöpft werden.

    Der traditionelle Rindertag fand am Montag, den 22. September statt. Im Rahmen der Landestierschau wurde die Rasse Fleckvieh im großen Ring von Landwirt und Fleckviehzüchter Hubert Schönenberger aus Stockach in Baden-Württemberg gereiht. 

     

     

    Aldera

    Nicht nur Pech mit dem Wetter hatte die Familie Monika und Thomas Pfalller aus Dünzing/Vohburg in der zweiten Gruppe der Drittkalbskühe. Bei starkem Regen erreichte die elegante, milchbetonte „Aldera“, eine „Madera“-Tochter aus „Romen“ nur den 1d Platz. An diesem Tag waren die Mitbewerberinnen wohl einen Tick besser. Mit einem Gesamtzuchtwert von 129, einem Milchwert von 127 und einer Höchstleistung von 10.106kg bei 4,41%Fett und 3,79%Eiweiß wären die Leistungsparameter sehr gut gewesen.


    Blume

    Familie Alois Oblinger aus Kasing/Kösching führte seine Zweitkalbskuh „Blume“ vor. Die stolze Kuh besticht mit ihrem drüsigen, hervorragend beäderten Euter. „Blume“ stammt vom Marktredwitzer Stier „Eilig“  aus einer „Romel“-Tochter. Sie erreichte in der zweiten Gruppe der Klasse der Kühe mit zwei Kälbern den dritten Platz (1c). Ihr Papier wies einen Gesamtzuchtwert von 137 und einen Milchwert von 127 aus. Dieses Jahr schloss sie ihre höchste Laktation mit 10.880kg bei 3,47%Fett und 3,59%Eiweiß ab.

      

    Hafir

    Die Familie Josef Aidelsburger jun. stellte mit der Jungkuh „Hafir“ eine weitere Vertreterin ihres erfolgreichen H-Kuhstammes vor. Die „Safir“-Tochter aus der „Manitoba“-Schwester „Hanove“ erreichte in der ersten Gruppe ihrer Klasse den 1b-Preis. Zwischenzeitlich konnte sie ihre Zuchtwerte um drei bzw. zwei Punkte auf jeweils 140 steigern und zeigte eine Höchstleistung in Höhe von 9.881kg bei 4,06%Fett und 3,79%Eiweiß in 305 Tagen.

    Für den Zuchtverband Wertingen stellte Friedrich Böhm aus Oppertshofen/Tapfheim die Drittkalbskuh „Baywa“ aus der Zucht von Ferdinand Huber aus Obermarbach/Petershausen vor. Die „Palast“-Tochter aus „Romel“ wurde mit 17 Monaten am Großviehmarkt ersteigert. Sie erreichte in der zweiten Gruppe den 1c-Preis.

      

    Kampach

    Den 1a-Preis und die ADR-Medaille in Silber in der Kategorie Fleckviehbullen konnte der Wartebulle „Kampach“ aus der Zucht von Hans und Maria Estelmann aus Gerolfing für sich entscheiden. „Kampach“ ist ein „Kamps“-Sohn aus der „Hodach“-Tochter „Almrose“ und gehört über „Romanek“ zur „Roxi“-Linie. „Almrose“ ist auch die Mutter des Bullen „Hutmann“, der im Sommer 2006 in gezielter Paarung eingesetzt wurde. Vorgestellt wurde „Kampach“ von der Niederbayerischen Besamungsgenossenschaft Landshut-Pocking eG, die den Bullen am Großviehmarkt in Ingolstadt im Juni 2004 zum Preis von 5.600 € gesteigert hat. Der Bulle ist im Gemeinschaftsbesitz mit den Besamungsstationen Roiner, Meggle und Höchstädt.

    Bei den Fleischrindern räumte der schauerfahrene Galloway-Zuchtbetrieb Thurner & Wagner aus Gerolsbach im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm die vorderen Preise ab. Der bereits im hessischen Alsfeld auf der Galloway-Bundesschau als Sieger gekürte schwarze Gallowaybulle „Lencho“ erreichte einen hervorragenden 1a Preis. „Lencho“, ein „Legacy“-Sohn ist, wie die Schaurichterin Dr. Sabine Schmidt aus Karow/Mecklenburg-Vorpommern betonte im Rahmen an der oberen Grenze, was auf seinen modernen Typ und die kanadische Genetik zurückzuführen ist. Den gleichen Vater hat die ebenfalls mit dem 1a-Preis bedachte Gallowaykuh „Lucia“ Die harmonische, gut bemuskelte Kuh wurde zusätzlich Bayernsiegerin und bekam die Staatsmedaille in Gold.